Dienstag, 4. Dezember 2012

XVIII - Turducken (genau das!)

Die Reaktionen, die ich auf dieses Blog bisher bekomme habe, legen die Vermutung nahe, dass unser NY-Trip weder zum Sightseeing noch zum Besuch eines guten Freundes diente - sondern offenbar nur zum Essen und Trinken. Stimmt das?
Natürlich nicht! Reichliches Essen war von Beginn an bloß ein in Kauf zu nehmender Nebeneffekt einer Reise in die transatlantische Ferne.

Als Beweis möge gelten, dass wir bei der Planung den beinahe wichtigsten Feiertag der Vereinigten Staaten vollkommen IGNORIERT haben: Thanksgiving. Und wenn es EINEN Anlass zum reichlichen Essen gibt, dann diesen Abend.

Dank guter familiärer Anbindung (danke nochmal an unsere Gastgeber!!) mussten wir den Donnerstagabend dann zum Glück nicht alleine und darbend daheim verbringen, sondern waren im Umland New York Citys zum klassischen Thanksgiving-Dinner eingeladen. Bevor das Essen losgehen konnte, stand erst eine Fahrt mit der Bahn an - die Hauptunterschiede zu einem deutschen Regionalzug sind die noch geringere Beinfreiheit sowie die Uniform des Schaffners...

Der eigentliche Abend war geprägt von Essen. Natürlich Turkey mit Stuffing, dazu der/die/das für mich völlig neue "Turducken" - Truthahn gefüllt mit Ente gefüllt mit Huhn; eine Idee, auf die wohl nur Amerikaner kommen - mir war der "normale" Truthahn lieber, vor allem in Kombination mit Süßkartoffelpüree und Maisbrot. Auf diesem Weg auch noch einmal herzlichen Dank und unsere Gastgeber - der Thanksgivingabend wird mir in guter Erinnerung bleiben!!

Nach reichlichem Essen (und zugegebenermaßen auch dem einen oder anderen nicht gänzlich alkoholfreien Getränk) war an ein frühes Aufstehen am Freitagmorgen natürlich nicht zu denken; so sind uns denn auch die Schlangen an den Geschäften zum "Black Friday" vollkommen entgangen.

Der schwarze Freitag ist nicht etwa ein Tag des wiederkehrenden Börsencrashs, sondern traditionell der Beginn des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel - und damit das Weihnachtsgeschäft zum einen gut beginnt und damit zum anderen keine Ladenhüter mehr wertvollen Regalplatz versperren, wird dieser Tag mit wahren Einkaufsorgien und Rabattkriegen begangen.

Oder, kurz zusammengefasst: Die US-Amerikaner schließen die Geschäfte an Thanksgiving, um am Tag danach umso früher (durchaus ab vier Uhr nachts) zu öffnen - und damit die Kunden auch Zeit haben, sich ab Mitternacht an den Geschäften anzustellen. Die Bilder ähneln dabei erschreckend denen, die sich bei ALDI abgespielt haben, als es dort erstmals einen Computer zu kaufen gab.

Statt zu shoppen, haben wir dann den letzten Tag unseres New-York-Aufenthalts genutzt, um doch noch den berühmten New Yorker Käsekuchen zu testen. Großartig - gerade auch dann, wenn man ihn mitten in Manhattan isst, aber durchaus auch mitten in Berlin nicht zu verachten!

Danach ging's leider auch schon in den Bus zurück zum Flughafen. Dort wurden die letzten Dollar genussbringend angelegt (nur zwei Pint kühles Guinness - und schon war auch die im Hintergrund dudelnde Weihnachtsmusik zu ertragen!), dazu für die Wartezeit der WLAN-Zugang der Lufthansa-Senator-Lounge genutzt (Tipp: Statt Vielfliegermeilen dafür zu sammeln, einfach im normalen Wartebereich die richtige Wand suchen!) und kurz darauf ging es in den Lufthansa-Flieger zurück in die Heimat... Wie nach jedem Urlaub: Viel zu früh...

Immerhin eins machte die Heimkehr dann doch noch einfacher: Das Dessert beim Lufthansa-Essen machte uns schnell klar, wie viele kulinarische Highlights es doch auch in Deutschland gibt... (Ansonsten bleibt DIESES Photo ohne Kommentar und der Phantasie des Lesers überlassen!)







1 Kommentar:

  1. Also dieses "Turducken" ist irgendwie extrem abartig. Wie entwertet da so ein Tier wird. Wenn es in immer neues anderes Tier integriert werden muss, um als Delikatesse durchzugehen. Mit Obelix gesprochen: "Ils sont fous, çes Americains! *toc toc toc*" Um im Französischen zu bleiben: Auf Mousse au chocolat bzw. au merde hab ich jetz aber auch keinen Appetit mehr.

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