Freitag, 16. November 2012

VI - Treffen der Religionen

Dienstag, der 13.11.2012, jetlagbedingt viel zu frühes Aufwachen - und vor allem der erste volle Tag in New York. Andere Touristen hätten vielleicht eine Busrundfahrt gemacht, sich die Freiheitsstatue angeschaut oder wären aufs Empire State Building geklettert. Wir sind nach dem Frühstück im Café Keko einfach drauflosgelaufen...



Den Broadway von der 29. Straße runter, am Freedom Tower vorbei (wenn dem Amerikaner ein Gebäudekomplex im Rahmen eines Attentats zerstört wird, reagiert er offensichtlich wie ein trotziges Kind - und baut ein noch protzigeres Ding dahin...). Danach ging's rüber zur Wallstreet und zur Trinity Church - und da sollte es die erste Begegnung mit der Religon geben. SOLLTE, denn sowohl die Kirche als auch die uns vorher hoch angpriesenen WCs waren zu.

Vor lauter gottesferner Verzweiflung sind wir also einfach weitergelaufen. Zuerst zum South Street Seaport Museum, alte Schiffe anschauen. Dann weiter nach Chinatown - da gab's dann auch (fast) die zweite religiöse Begegnung; letzten Endes sind wir aber am buddhistischen Tempel einfach vorbeigegangen.

Von Chinatown aus ging's durch kleine Nebenstraßen zurück Richtung Broadway. Offensichtlich sind in dieser Gegend eher Freunde von Erich von Däniken und Johannes Butlar zuhause; sonst wäre wohl kaum zu erklären, dass ausgerechnet Aliens umsonst essen können!

Und weiter ging der Fußmarsch - den Broadway zurück, irgendwann rüber zur 6th Avenue und die entlang bis etwa zur 50. Straße, dann zur 5th Avenue und diese entlang zum großen Glastempel der modernen Religion: Zum Apple-Store. Drinnen gab es offensichtlich gerade eine Art Gottesdienst; anders war die Menschenansammlung kaum zu erklären! Und auch die Luft im Store erinnerte an die weihrauchgeschwängerte Athmosphäre zu Weihnachten in einem katholischen Dom!

Nettes Detail der Einrichtung des Apple-Store: Statt Preisschildern gibt es einfach iPads. Auch als Preisschilder für andere iPads. Und sogar für iPod Nanos - spätestens dann wird's absurd...

Vom Tempel der Apfelgläubigen lag der Weg zum Tempel der irisch-katholischen Einwanderer nahe: Das nächste Ziel die St. Patrick's Cathedral. Eine Kirche wie viele andere, durchaus sehenswert, aber irgendwie verloren in der Menge der Sehenswürdigkeiten in dieser Stadt...

Zwischen all den religiösen Begebenheiten wurde natürlich auch der Körperkult nicht vernachlässigt. Und was liegt in New York näher als Hot Dogs?! Als Freunde der asiatischen Küche haben wir dann aber nicht Standard-Hot-Dog gegessen, sondern Japadog. In meinem Fall gab's Hotdog mit japanischer Sauce und Bonitoflocken, dazu Pommes wahlweise mit Wasabipulver oder geschredderten Algen. Muss man mal erlebt haben...

Nach all den Erlebnissen haben wir den Abend dann ruhig begangen - daheim mit einem Glas Rotwein (vielleicht waren's auch zwei...). Dazu gab's dann alterangemessene Gespräche über Demenz und Patientenverfügungen - so sollte Urlaub sein. :-)



4 Kommentare:

  1. Reine Makulatur ist doch der ironisch-distanzierte Tonfall in dem Abschnitt über die religiösen Kulthandlungen in der Apfelkirche.

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  2. Was soll denn das nun heißen, liebes Efeu? Ich habe inzwischen drei verschiedene Tempel der Obstreligion aufgesucht - und nicht einen Cent in den Klingelbeutel geworfen!

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  3. Na das klingt so nach "jene Spinner". Dabei ist dieser doch selbst ein jener.

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