Dienstag, 20. November 2012

X - Onanie mal anders

Dieser Tag sollte anders werden, anders als alle vorhergegangenen Tage.
Also waren wir diesmal nicht im Café Keko, sondern bei Bagels & Schmear frühstücken - ein krasser Schnitt in unserer bisherigen Erfahrung in New York. Lecker war's trotzdem!

Auch der Rest das Tages war zunächst wenig spannend - ein wenig Bummeln durch NY, ein wenig unsere geschundenen Füße schonen...

Abends war dafür dann ein Besuch im Jazzclub geplant - im Birdland, einem der angeblich besten Jazzclubs in New York - gab es Livemusik vom Pharao Sanders Quartett. Kein schlechter Laden, geniale Musiker - aber eine ernüchternde Erkenntnis: "Jazz ist so ähnlich wie intelektuelle Selbstbefriedigung, nur ohne Höhepunkte."
Die Aussage tut den einzelnen Musikern sicher unrecht - vermutlich waren wir einfach völlig übermüdet und außerdem totale Banausen; mir persönlich liegt der Jazz der 20er und 30er Jahre einfach sehr viel mehr als alles, was danach kam...

Apropos danach: Nach dem Besuch im Jazzclub stand der für jeden Touristen hier obligatorische Besuch am Times Square an. Da viele Worte verlieren wäre vergebene Liebesmüh; selbst die besten Photos können dem Liveeindruck vermutlich nicht gerecht werden. Für einen Provinzdeutschend ist es jedenfalls echt eindrucksvoll, mitten in der Nacht von Werbetafeln rundherum geblendet zu werden!

Noch eindrucksvoller fand ich den Flagship Store von M&M. Jawoll ja, man kann mit Hilfe von armen Schweinen im M&M-Kostüm,die den ganzen Tag merkwürdige Elektroswingversionen von amerikanischen Weihnachtsliedernertragen müssen, über drei Etagen in bester Lage Schokoladenbonbons verkaufen. Und dazu Merchandise von Handtüchern und Schlafanzügen über Schnapsgläser und Backutensilien bis hin zu Lichtschwertren mit M&M-Füllung, von diversen Gesellschaftsspielen und natürlich M&M-Spendern ganz zu schweigen. Nur an ihren Länderkollektionen sollte die Firma noch arbeiten - bei der deutschen Flagge waren die Erfinder wohl etwas unsicher...

Zum Ausgleich für das gleißende Licht am Times Square war die Bar, in die wir zum Abschluss eingekehrt sind, umso dunkler. Und nach dem Gin Tonic? Die Erkenntnis, dass für Kulturbanausen wie uns New York auch viel zu bieten hat, selbst wenn es lange Abende und Nächte mit Rotwein und M&M's auf der Wohnzimmercouch sind.

3 Kommentare:

  1. Ach, das kommt in den besten Kreisen vor. ;-)

    http://www.tagesspiegel.de/sport/medienkritik-rot-schwarz-gold-ard-zeigt-falsche-deutschland-flagge/1264118.html

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  2. Ich glaube, einer der Hauptunterschiede ist, dass die ARD damit damals kein Geld verdienen wollte... Übrigens gibt es - passenderweise - eim Photo von einem Mitarbeiter der ARD NY mit genau dieser Box M&Ms... ;-)

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  3. Man weiß es nicht! Vielleicht war die ARD in irgendeiner Form an den Erlösen der Werbeschaltungen auf Youtube beteiligt...

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